Olivia Clotten rudert im Achter ums Olympia-Ticket
Ab Dienstag kämpft die 21 Jahre alte Neusserin im jungen deutschen Boot um den Startplatz für die olympischen Sommerspiele 2024 in Paris.
Am Dienstag ab 13.47 Uhr dürfte vor allem beim Neusser Ruderverein das große Nervenflattern einsetzen. Denn dann beginnt bei den Weltmeisterschaften in der serbischen Hauptstadt der Vorlauf für den deutschen Frauen-Frauen. Mit ihm Boot sitzt die „NGZ-Sportlerin des Monats“ Olivia Clotten.
Die nach ihrem zweiten Platz bei der U23-WM im bulgarischen Plovidiv komplett nominierte Mannschaft hat in ihrem Vorlauf gegen Rumänien, Italien und Großbritannien nichts zu verlieren. „Wir sind hier zum Lernen“, sagt Bundestrainer Karsten Timm. Der Kampfgeist seiner Schützlinge dürfte aber sicher mit der guten Laune Schritt halten, mit der sie die Nationalmannschaft bereichern. Nur der Sieger geht direkt ins Finale. Platz fünf im Achter-Feld würde die Olympia-Qualifikation bedeuten, aber das wäre wohl eine kleine Sensation. Olivia Clotten und ihre Teamkolleginnen Michelle Lebahn, Chiara Saccomando, Ricarda Heuser, Antonia Galland, Emilia Fritz, Lene Mührs, Klara Kerstan und Steuerfrau Annalena Fisch wollen einfach versuchen, zum Abschluss ihrer gemeinsamen Zeit – vier Athletinnen (darunter auch Clotten) studieren nach der WM in den USA – noch einmal ein Highlight zu setzen.
Der blutjunge Deutschland-Achter hatte sich im Trainingslager am Stützpunkt in Rostock fit für die unmittelbare Wettkampfvorbereitung (UWV) in Ratzeburg gemacht. Nach einer kurzen Rast daheim ging es bereits in der vergangenen Woche nach Belgrad. Sollte es dort nicht klappen mit dem Ticket für die Olympischen Spiele 2024 in Paris, würde sich Clotten ziemlich flott auf den Rückflug in die Staaten begeben, wo sie an der Ohio State University in Columbus im letzten Jahr ihres Bachelorstudiums „International Business“ steht. Den Traum von Olympia nehmen sie und ihr Team am Dienstag aber mit aufs Wasser. Die 21-Jährige weiß schließlich um ihre außergewöhnlich komfortable Ausgangsposition bei der WM: „Wir wollen, aber wir müssen nicht. Wir haben im Grunde genommen nichts zu verlieren. Von uns erwartet niemand, dass wir die Qualifikation für Olympia schon jetzt schaffen.“ Aber die Chance ist immerhin da.