Ein Reisebus brachte den großen Teil der Ruderer von Neuss an die großzügige Paddel-Anlegestelle in Weeze. Zwei Pkw zogen die acht Boote mit zwei Bootsanhängern bis dorthin. Mit Hilfe von einem Neusser Ruderpaar mit Wohnsitz in Wesel wurden die beiden Zugfahrzeuge noch 30 km weiter nach Gennep kurz vor der Einmündung der Niers in die Maas vorgezogen.
Die ansehnliche Flotte ruderte bei Saharastaub-dunstigme Himmel zunächst bis nach Goch. Der Wasserstand der Niers war von den Hochwasserwellen der letzten Wochen immer noch recht hoch. Viele Wiesen rechts und links des Hauptbettes waren immer noch feucht. Dank der ansehnlichen Strömung waren die Mannschaften schnell in Goch an der Nierswelle. Trotz der etwas schlammigen Ufer wurde von mehreren Mannschaften mangels späterer Einkehrmöglichkeiten und der guten Gelegenheit eine einstündige Pause in einem nahegelegenen Café in der Gocher Innenstadt eingelegt.
Nach der Passage durch einen schönen Abschnitt durch den Reichswald wurde Goch-Kessel erreicht, wo die Grenze der Befahrbarkeit für die vielen Mietpaddler - die zu Ostern noch nicht auf dem Wasser unterwegs waren - durchfahren werden konnte. Ein Zaun mitten über die Niers, vier längere Renaturierungsabschnitte und eine Krautfanganlage, die nur durch ein Balkenlabyrinth erfolgreich durchfahrbar war, waren interessante, aber überwindbare Hindernisse.
Der teilweise niederländische Niersabschnitt ist abweichend von der deutschen Niers nicht in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem relativ geraden Gewässer ausgebaut worden und bot durch große Schleifen und eine abwechslungsreiche Landschaft eine schöne Alternative zur seit vielen Jahrzehnten von uns Ruderern befahrenen deutschen Niers.
700 m vor dem geplanten Anlegepunkt in Gennep lag ein Baum quer über der Niers.Nach 20 min Probieren, ob die Durchfahrt möglich gemacht werden könnte, brach der Fahrtenleiter die Fahrt ab. Am Ende des Niersdijks bestand die Möglichkeit, trotz des etwas schlammigen Ufers den recht hohen Deich mit den Booten kletternd zu überwinden und nach etwa 150 m Tragen die aus einem Kilometer Entfernung geholten Bootsanhänger zu beladen. 31 km wurden in Neuss ins Fahrtenbuch eingetragen.
Reisebus und die beiden Pkw mit den Booten brachten alle Ruderer ohne Bootsschaden heil zum Bootshaus in Neuss., wo die Boote noch am gleichen Abend intensiv saubergemacht wurden. Es war eine erlebnisreiche Tour!