Der Neusser Ruderverein ist an diesem Wochenende mit einem starken Team zu den 39. Landesmeisterschaften im Rudern auf dem Otto-Maigler-See in Hürth angereist. Dabei wurden zwei Titel, zwei Silbermedaillen und eine Bronzemedaille errungen.
Im Frauen-Einer kam es sogar zu einem Zweikampf zwischen zwei Frauen unseres Vereins. Alex Höffgen, die dieses Jahr als Schlagfrau des Deutschen Frauenachters um die Olympiateilnahme gekämpft hatte, war im Sommer zurück ins heimische Trainingsrevier gekommen und in den Einer gestiegen. Dieses Rennen in Hürth war seit Langem ihr erstes Rennen im Skullboot, und dann auch direkt im technisch hoch anspruchsvollen Einer. Vera Spanke war schon häufiger im Einer schnell unterwegs, hatte in diesem Herbst aber auch eine Umstellung. Da sie anscheinend für den schweren Frauenbereich zu zierlich ist und die geforderten Leistungen auf dem Ergometer nicht bringen kann, entschied sie sich dazu, ins Lager der Leichtgewichte zu wechseln. Dafür musste sie aber ca. 7 % ihres Körpergewichtes abnehmen. Der leichte Fraueneiner war aber in Hürth nicht ausgeschrieben.
Auf Grund dieser Umstellungen waren sich Alex und Vera beide nicht so ganz sicher, ob sie in dem äußerst stark besetzten Feld gut mitfahren würden. Als Gegnerinnen waren unter anderem Leonie Neuhaus (2016 DM Silber LG 1x / U23-WM Bronze LG 4x-), Carolin Franzke (2014 Gold bei U23-WM im LG 4x-) und Luisa Neerschulte (mehrfache U23-WM-Teilnehmerin bei den schweren Frauen).
Beide überstanden als Zweite (Alex) und Dritte (Vera) ihre Vorläufe. Im Finale wollte Trainer Christian Stoffels seinen Augen nicht trauen. Unser Leichtgewicht Vera war den schweren Einern vom Start an enteilt. Noch 200m vor dem Ziel lag Vera in Front. Alex kam auf der ersten Streckenhälfte nicht so gut in Tritt, arbeitete sich dann aber Schlag um Schlag weiter nach vorne. Die Münsteranerin Luisa Neerschulte spielte dann aber auf den letzten 20 Schlägen ihre große Physis aus und zog an Vera vorbei. Mit den letzten Schlägen kann Alex dann auch immer weiter auf und – das Zielphoto musste über den zweiten und dritten Platz entscheiden. Abschließend konnte sich Alex über Silber und Vera sich über Bronze freuen.
Als aktuelle Deutsche Meisterin (JF 4x+ B) ging Cosima Clotten am Samstag bei den Juniorinnen B und am Sonntag bei den Juniorinnen A im Einer an den Start. Hauptkonkurrentin war an beiden Tagen Jasmin Brieger vom gastgebenden Verein, der Hürther RG. Jasmin ist Cosimas Doppelzweier- und Viererpartnerin, mit der sie in Hamburg, auf den Deutschen Jugendmeisterschaften, so erfolgreich war. An beiden Tagen zeigten Cosima und Jasmin ihre Dominanz. Konnte Cosima am Samstag Jasmin noch nicht halten, so drehte sie am Sonntag den Spieß um und gab Jasmin das Nachsehen. Also einmal Silber im Juniorinnen-B-Einer und dann Gold im Juniorinnen-A-Einer. – Glückwunsch!! –
Nach ihren Erfolgen am Samstag im Einer sorgten Alex und Vera für eine weitere kleine Überraschung. Zusammen mit Alina und Miriam Stammen fuhren sie ein weiteres bravouröses Rennen. Beim ersten Orientieren nach der Startphase „lagen wir ungefähr gleich auf mit Waltrop und Kettwig“, weiß Schlagfrau Vera Spanke zu berichten. Danach konnte sich der Neusser Vierer sukzessiv vom Rest des Feldes absetzen und mit knapp einer Länge Vorsprung vor Kettwig und Waltrop als erstes Boot die Ziellinie überqueren. Der Vierer aus Münster mit der Landesmeisterin im Einer, Luisa Neerschulte, und den Landesmeisterinnen im Doppelzweier hatte in diesem Rennen als Viertplatzierte ebenfalls das Nachsehen.
Bei den männlichen Junioren lief es nicht ganz so erfolgreich, jedoch waren hier auch Achtungserfolge zu verzeichnen.
Im Junior-A Zweier ohne (JM 2- A) meldeten sich Benedict Antony und Maximilian Schoth zurück. Nach einer etwas unglücklich verlaufenen Saison konnten sie in einem stark besetzten Feld den vierten Rang belegen. In den Herbstferien werden sie wieder am Trainingslager des Teams NRW teilnehmen.
Ebenfalls einen vierten Rang konnten Jonas Jordans und Johannes Neubauer im leichten Junior-A-Doppelzweier (JM 2x A LG) belegen. Dieses Paar lag noch bis kurz vor Ziel auf dem dritten Platz, musste sich dann aber im Endspurt noch abfangen lassen.
Mit zwei Titeln und drei weiteren Medaillen ihrer Powerfrauen konnten die mitgereisten Trainer Christian und Peter Stoffels zufrieden die Heimreise antreten.