Am Montag musste Cosima Clotten im leichten Frauen-Einer als erste an den Start. Ihr wurde für den Vorlauf die Italienerin Giulia Clerici (im letzten Jahr Silbermedaillen-Gewinnerin im schweren Einer bei der U19-WM) zugelost. Am Start hatte Cosima auf ihrer Bahn mit Motorbootwellen zu kämpfen, verlor den direkten Anschluss an die Italienerin und konnte auch auf der 2. Streckenhälfte den Abstand nur zeitweilig reduzieren. Der 2. Platz im Vorlauf bedeutete bei 4 Vorläufen mit insgesamt 21 gemeldeten Booten den Weg in den Hoffnungslauf. Hier konnte sich Cosima durch eine starke Leistung ab der 1000m-Marke vor der Algerierin Nihed Benchadli durchsetzen. Wie hoch die Leistungsdichte ist, sieht man daran, dass die US-Amerikanerin Isabella Begley (letztes Jahr WM-Bronze im leichten Doppelvierer) mit ihrem 3. Platz im Hoffnungslauf nur noch um das Erreichen des C-Finales kämpfen kann. Cosima muss in ihrem Halbfinale am Donnerstag (14:05 Uhr) mindestens den 3. Platz belegen, um ins A-Finale zu kommen.
Cecilia Sommerfeld gelang mit ihrer Partnerin Anna Händle (Würzburg) im leichten Zweier-ohne mit einem sicher herausgefahrenen 2. Platz hinter den Titelverteidigerinnen Maria Zerboni/Samantha Premerl der direkte Sprung ins A-Finale (Freitag, 29.07., 16:50 Uhr). Dabei distanzierten sie die Boote aus Australien, Kasachstan und Ungarn deutlich. Der Kampf um einen Podiumsplatz wird hart, da in diesem 6-Boote-Feld (Ita, Per, USA, Ger, Uru, Tur) keine Mannschaft nach hinten herausfällt und sich jeder berechtigte Chancen auf eine Medaille machen kann.
Die spannendste Entscheidung war aber eindeutig die Qualifikation für das A-Finale im Frauen-Achter. Nachdem sich der Britische Achter im Vorlauf an der 1500m- Marke einen unaufholbaren Vorsprung herausgefahren hatte und nur der 1. Platz direkt für das Finale qualifizierte, schonte sich das Deutsche Boot mit Olivia Clotten an Bord auf dem letzten Streckenabschnitt etwas - eine sinnvolle Maßnahme bei den teilweise extremen Temperaturen auf dem Lago di Varese. Im Hoffnungslauf galt es dann einen Achter zu eliminieren – und das wollte keiner sein. Das Deutsche Boot übernahm von Beginn an die Initiative und gab Vollgas. Aber die Führung bei 500m, 1000m und 1500m war jeweils nur gering und die anderen Boote drängten. Im Ziel trennten das erste Boot, Italien mit 6:16.21, und den letzten Achter, Kanada mit 6:17.52, nur wenig mehr als eine Sekunde. Der 2. Platz (6:16.50) und vor allem die Art und Weise, wie der Deutsche Achter mit Olivia ihr Rennen gefahren ist, lässt auch für Samstag (30.07., 17:47 Uhr) eine kleine Hoffnung auf eine Medaille leben.