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Christoph Stephan vom Neusser Ruderverein

Die Mondfahrt des „wahnsinnigen Wanderruderers“. Womöglich gibt es nirgendwo auf der Welt einen Ruderer, der mehr Kilometer im Boot zurückgelegt hat als Christoph „WaWa“ Stephan vom Neusser Ruderverein. Warum er trotzdem nicht ins Guinness-Buch der Rekorde kommt.

 

In 60 Jahren auf der Bank unterschiedlich großer Ruderboote hat Christoph Stephan vom Neusser Ruderverein (NRV) mit Muskelkraft eine Entfernung zurückgelegt, die einer Reise zum Mond und zurück entspricht: 714.000 Kilometer. Diese Leistung ist dokumentiert und – zumindest für den Deutschen Ruderverband (DRV) – ausreichend beglaubigt. Doch der Versuch des heute 74-Jährigen, mit seiner „Mondfahrt“ im Guinness Buch der Rekorde Erwähnung zu finden, wurde von dessen Herausgebern abgelehnt. Begründung: Es war ja nie ein Notar dabei.

Aber wie hätte der ehemalige Chemielehrer das anstellen sollen, dessen Ruderjahr am Neujahrsmorgen um 8 Uhr beginnt, erst am Silvestertag um 16 Uhr endet – und keinen geplant ruderfreien Tag kennt? Also verzichtet Stephan auf solchen Ruhm und peilt andere Ziele an. Denn, sagt er: „Ich mag das mit dem Rudern.“

Ein mögliches Ziel schlug NRV-Präsident Jochen Goetz vor, als beim Dienstagsstammtisch in dieser Woche „WaWa“ Stephan für seine Rückkehr vom Mond gefeiert wurde. Der „Wahnsinnige Wanderruderer“, der auch eines seiner Boote „WaWa“ getauft hat, könne doch das Ergebnis auf 735.700 Kilometer aufrunden, so Goetz. Denn bei Rheinkilometer 735,7 passieren Boote das Vereinsheim des NRV am Sporthafen in Grimlinghausen.

Ewig würde es nicht dauern, auch diese Marke zu knacken, denn die fehlenden 21.000 Kilometer hat Stephan in der Vergangenheit schon mal in einem einzigen Jahr an Skulls und Riemen absolviert. Das war zugegebenermaßen auch sein Rekordjahr, jedoch blieb der Ausdauerfahrer nie unter 12.000 Kilometern Jahresleistung.

Skeptiker kaufen ihm solche Zahlen selten ohne Weiteres ab. Denn um 21.000 Kilometer in einem Jahr zu schaffen, müsste er ja Tag für Tag mehr als 50 Kilometer fahren, sommers wie winters. Antwort Stephan: „Muss ich nicht. Es reichen jeden zweiten Tag 100 Kilometer.“

Um Auszeichnungen des DRV zu sammeln, sind weit weniger Kilometer nötig. Wer – je nach Alter – 500 bis 800 Kilometer am Steuer oder Ruder eines Bootes dokumentieren kann, von denen ein Teil bei Wanderfahrten „abzureißen“ sind, wird mit dem DRV-Fahrtenabzeichen geehrt. Stephan hat 57 davon – die für dieses und das vergangene Jahr nicht mitgerechnet. Die müssen ihm noch ausgehändigt werden. Damit gehöre Christoph Stephan zu den Top Ten unter Deutschlands Ruderern, sagt Michael Stoffels vom NRV. Und dem Dachverband sind 480 Vereine angeschlossen.

Jeder geruderte Kilometer ist in einem Fahrtenbuch zu dokumentieren, die Strecken werden aber seit inzwischen zehn Jahren auch in den Bootshäusern elektronisch erfasst und an den Verband gemeldet. Der hat noch einen weiteren Anreiz für Marathon-Fahrer geschaffen: den Äquatorpreis. Den erhält, wer sich über 40.075 Kilometer auf der Ruderbank abgearbeitet hat, also rein rechnerisch einmal um die Erde gefahren ist.

„In der Zeitschrift Rudersport wird nur berichtet, wenn jemand diese Strecke wirklich dreimal im Leben geschafft hat“, berichtet Wilhelm Hoymann, der die Leistung seines Clubkameraden nachhält. Die vierte Erdumrundung verzeichnet die Fachzeitschrift nicht mehr, sonst hätte sie Stephans Namen schon 17 Mal drucken müssen. Vielleicht, sagt dieser, schaffe er es ja, die 20 voll zu machen.

Um das selbst gesteckte Ziel zu erreichen, lässt Stephan nicht locker – obwohl ihm inzwischen die Knie zu schaffen machen. Am Freitag brach er trotzdem in aller Herrgottsfrühe in Richtung Berlin auf, wo er sich mit Freunden traf, die ihn auf eine einwöchige Schwedenfahrt begleiten – und rudern wollen. Mit dem Schützenfest könne er, ein zugezogener Neusser, nicht viel anfangen, sagt Stephan, genauso verhält es sich mit Karneval: „Da bin ich viel lieber vier Tage auf dem Rhein unterwegs.“

Die Gemeinschaft im Boot sei ihm wichtig, sagt Stephan, der von den 10.000 Ruderkilometern in diesem Jahr nur 20 Prozent alleine gescullt hat. Denn den Einer setzt er nur auf Wasser, wenn er keine Mannschaft zusammenbekommt. Und Ansprechpartner dafür hat er inzwischen genug. So gehört es zum Jahresritual, mit Kölner Freunden das Ruderjahr mit einer Viertagesfahrt von Worms stromabwärts zu beenden. So wie es früher, in seinen wilden Jahren, Brauch war, die Anforderungen für das Fahrtenabzeichen mit Freunden schon in der ersten Januarwoche zu erfüllen.

„Dass ich das Boot unfreiwillig verlassen musste, ist sehr lange her“, sagt Stephan, der in seiner langen Ruderkarriere äußerst selten kenterte – und nie eine Havarie auf dem Wasser erlebte. Dabei hat er zwar die allermeisten europäischen Gewässer auf der Ruderbank bereist, die meisten Kilometer aber auf dem Rhein gesammelt, einer der Hauptwasserstraßen Europas.

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